Merci, mon Dieu
Still aus François Truffaut: "Les Quatre Cents Coups“ , 1959, und Aufnahme in der Wochenkrippe
merci, mon dieu
pour ces désirs qui nous inondent
et se traduisent peu à peu
en des instants de fin du monde
merci mon dieu
pour ce destin que l’on se forge
avec des larmes au fond des yeux
.. et des joies
merci mon dieu
Charles Aznavour, 1957
Das „Duett“ ist der Versuch eines gemeinsamen Liedes.
Während Richard Kanayans* Stimme aus der Vergangenheit klingt, singt Julia Kröpelin in der Gegenwart. Eine Begegnung deren Gesangslaute in der Wochenkrippe geisterhaft zu schweben scheinen und durch ein Fenster auf die Strasse dringen. Zwei Stimmen in einer unmöglichen Begegnung über die Zeit, insistieren schmerzlich auf Wünsche und Träume, und tönen so gegen die leere Stille der gescheiterten Utopie des sozialistischen Stadtentwurfs.
*Richard Kanayans Aufnahme stammt aus einem Casting für den Film: „Les Quatre Cents Coups“ François Truffaut, 1959.
Julia Kröpelin arbeitet seit 1996 als freischaffende Künstlerin im Bereich Zeichnung, Plastik und Installation in Düsseldorf und seit 2018 in Berlin. Seit 2016 ist sie Professorin für Zeichnung an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Halle an der Saale.