JULIAN DAY

SUNSPOT

oben: Video 'SUNSPOT'; unten: stehender Orgelklang zu Beginn der Präsentation


Der Kunstverein Neuzelle lädt am 6.8.22, 19.30 Uhr, zu einer Veranstaltung mit dem australischen Künstler und Komponisten Julian Day in die Kirche Zum Heiligen Kreuz Neuzelle ein.

Julian Day präsentiert ein langfristig angelegtes künstlerisches Forschungsprojekt, 'THE EMPTINESS QUOTIENT', das am Modellcharakter der Stadt Eisenhüttenstadt ansetzt.

Julian Day lebt und arbeitet seit einigen Jahren in New York, zuletzt verbrachte er einen Forschungsaufenthalt an der Ruskin School of Art in Oxford, den er u.a. für die Arbeit an seinem Projekt zu Eisenhüttenstadt nutzte. Die in Neuzelle gezeigte Videoarbeit 'SUNSPOT' wurde dort Mitte Juni zum ersten Mal öffentlich präsentiert.

'The Emptiness Quotient' ist ein Film-, Performance- und Installationsprojekt, das in Eisenhüttenstadt, Deutschland, ansetzt. Es beschäftigt sich mit dem Unterschied zwischen utopischen Entwürfen und ihrer gelebten Realität im Deutschland der Nachwendezeit und setzt mehrere zentrale ethnografische, recherchebasierte und persönlich angelegte, narrative Ansätze in Julian Days aktueller Praxis fort.

Die Arbeiten an dem Projekt knüpfen an ein zweijähriges Engagement in der quasi-utopischen Region New Silesia (Neuschlesien) bzw. Barossa Valley in Südaustralien an, das in Klangskulpturen (zwei neu entworfenen Pfeifenorgeln), einem Zweikanal-Video mit deutschen Chören aus der Region und Performances mit Mitgliedern der örtlichen Gemeinde, Nachfahren preußischer Lutheraner aus dem neunzehnten Jahrhundert, gipfelte.

Das mit dem Video zu New Silesia in der Präsentation gezeigte Video 'Sunspot' verwendet gesprochenes und gefilmtes Material, kombiniert Davina Coopers "alltägliche Utopie" mit Stavros Stavrides' Vorstellung von der Stadt als Gemeingut und bezieht sich auf andere geplante Städte oder gescheiterte Utopien, wie z.B. Julian Days Geburtsort, Bendigo, eine Goldgräberstadt aus dem 19. Jahrhundert, und Canberra, Australiens geplante Hauptstadt.

Im Rahmen von 'THE EMPTINESS QUOTIENT' sollen weitere Essays entstehen. Im Rahmen von Workshops mit Chören und anderen Interessierten in der Region ebenfalls performative Arbeiten, wie Julian Day sie seit 2012 im Rahmen der Projektreihe SUPERCRITICALMASS entwickelt hat.


Die Entwicklung dieses ersten Projektteils wurde ermöglicht durch eine Förderung des Kulturamtes Landkreis Oder-Spree.