EISENHÜTTENSTADT - ZWISCHEN MODELL UND MUSEUM
BETWEEN MODEL AND MUSEUM
Rundgang durch die Gruppenausstellung in der ehemaligen Wochenkrippe; Klanginstallation: Julia Kröpelin
Symposion 2021
SONIA D'ALTO, LISA ANDREANI, LISA ANDERGASSEN / JAN-HENNING RAFF, DIANA ARTUS/STEFANIE GAUS/VOLKER SATTEL, JULIAN DAY, SAMANTHA FOX, MICHAEL HOFSTETTER, KATHARINA JAHNKE, PATER KILIAN OCist, JULIA KRÖPELIN, PAUL LANDON, SABINE SANIO, VICTOR MUNOZ SANZ, MATTHIAS WARKUS, RALF WERNER, PIOTR ZAMOJSKI
Konzeption und Organisation: Niklas Nitschke
Kuration: Niklas Nitschke / Armin Hartenstein
Bürger*innengespräche: Natalie Obert
Konzeption / Kuratorische Betreuung: Niklas Nitschke
mit Armin Hartenstein und Uwe Vollmar
VOLKER DÖHNE ARMIN HARTENSTEIN MICHAEL HIRSCHBICHLER BEN KADEN NIKLAS NITSCHKE NATALIE OBERT ANNE PESCHKEN / MAREK PISARSKY FRANÇOIS PISAPIA SABINE RENNEFANZ ANNE SCHÜLKE MATTHIAS WARKUS PIOTR ZAMOJSKI
Eisenhüttenstadt ist die ehemalige 'erste sozialistische Stadt Deutschlands'. Der Kern der Stadt wurde in den 50er Jahren geplant und gebaut. Dieser Kern ist heute als größtes Flächendenkmal in Deutschland denkmalgeschützt und mittlerweile fast durchgehend saniert.
Der Impuls der Stadtgründung, der Versuch, eine bestmöglich organisierte Gemeinschaft städtebaulich und architektonisch zu formen, wird beim Durchwandern der Stadt deutlich und spürbar. Die Stadt scheint aber mit dem Sozialismus auch ihre Idee verloren zu haben.
Indem die Stadt als Denkmal erhalten wird, ruft das damit erhaltene Bild einer vergangenen Zukunft fast zwangsläufig die Spekulation hervor, wie ein solcher städtebaulicher Entwurf heute konzipiert werden würde: auf welchen Grundlagen, für welche Zukunft. Dieser Impuls ist kräftig, jede Vorstellung muss aber aufgrund des Denkmalstatus Spekulation bleiben.
Die künstlerischen, wissenschaftlichen, philosophischen Beiträge zum Projekt 'Eisenhüttenstadt - Zwischen Modell und Museum' entfalten diesen so anregenden wie widersprüchlichen Zustand eines vergangenen, aber konservierten Zukunftsversprechens.
Die künstlerischen Projekte werden an mehreren Orten in der Stadt präsentiert. Eine Konferenz im Friedrich-Wolf-Theater führt alle Beiträge in einer Diskussion zusammen.
Wo die Anwesenden im Raum einer Stadt sprechen, die ein vergangenes Gesellschaftsmodell verkörpert, erinnert die Diskussion auch an die Stadt als Raum der Begegnung und Aushandlung, an dem eine gesellschaftliche Willensbildung stattfindet.
Hier stellt sich die Frage, wie dieser Raum der Aushandlung heute aussieht, wo er zu finden ist; und auch, ob eine Stadt als Modell einen solchen Raum zur Verfügung stellt.